Hamborner Abteizentrum, Duisburg. Juni 2006

Spanische Impressionen Leuchteten

Dieses Konzert hätte noch mehr Menschen begeistern können und sollte an einem prominenteren Ort als dem Abteizentrum Hambom wiederholt werden.
Die Duisburger Celistin Carolin Schröder, Dozentin an den Musikschulen in Oberhausen und Duisburg, spielte ge-
meinsam mit ihrer aus der Ukraine stammenden, neuen Klavierpartnerin Elena Satsukevych „Spanische Impressionen”.

Bs ging um das „kleine, aber feine” (so nannte es Carolin Schröder in ihrer charmanten Moderation) spanische Cellorepertoire, dank des katalanischen Cellisten und
Komponisten Caspar Cassadó (1897-1366).
Geschickt war das Programm um seine Werke herum gebaut: „Serenade”, eine skurrile Sonata („nello stilo antico spagnuolo”) und zum Abschluss die temperamentvollen „Requiebros"' („Komplimente”).
Cassadó bearbeitete auch Stücke seiner Landsleute wirkungsvoll für Violoncello und Klavier, hier das
Intermezzo aus der Oper „Goyescas” Enrique Granados und die „Populaire Espagnole” von Manuel de Falla.

Nicht fehlten durften in diesem Konzert auch Werke
zweier Nicht-Spanier, die aber einen besonderen Bezug zur iberischen Halbinsel hatten: die „Serenade Espagnole” des Alexander Glazunow und die „Piece en Forme de Habanera” des Franzosen Maurice Ravel, dessen Mutter Baskin war.

2006 erhielt Carolin Schröder ein Stipendium einer Bank, um ein neues, hochwertiges Instrument kaufen zu können. Das Ergebnis konnten wir im Abteizentrum bestaunen: ein italienisches Cello von Antorrio Borgia aus der Testore Schule von 1769.
Es klingt warm und voll, robust und doch singend:
es passt perfekt zur zupackenden und dabei innigen Spielweise der jungen Cellistin. Wunderbar, wie hier zum Beispiel Granados' „Andaluza” zum Leuchten gebracht
wurde.
Und die Bezeichnung „Duo Piatschello” erscheint nicht übertrieben, denn was Elena Satsukevychaus dem Hamborner Bechstein Flügel holte, war weit mehr als „Begleitung". Erste der beiden Zugaben Georges Bizets „Carmen”-Habanera.

Ingo Hoddick